Autor eines SPIEGEL-Bestsellers zu Besuch am JCRG

LesungAm 04. März 2024 besuchte Titus Müller die 10. Klassen. Dabei gab er ein paar Einblicke in seinen Roman „Der letzte Auftrag“, den dritten Teil seiner Spionage-Trilogie, der jüngst den Sprung auf die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft hatte.
Zum Einstieg in die 90-minütige Veranstaltung las Titus Müller zunächst eine Passage aus dem Romananfang. Die darin thematisierte Episode aus dem Leben eines MfS-Mitarbeiters griff er in seinem anschließenden Vortrag direkt auf. Dabei gewährte er Einblicke in seine fundierte Recherche sowie in seine biographischen Erfahrungen.

Somit fungierte Titus Müller, aufgewachsen in einer Pastorenfamilie in der DDR, am JCRG zeitgleich als versierter Autor, als gewissenhafter Historiker und als lebender Zeitzeuge. Er führte in die Themenstränge seiner Trilogie mit packenden und verständlichen Erzählungen ein, veranschaulichte seine Ausführungen durch ein mitgebrachtes Kameramodell aus den 1980er Jahren und ergänzte seine Ausführungen äußerst interessant durch persönliche Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugend in der DDR.

Dass er beim Schreiben für seine Romane stets äußerst gründlich historische Recherchen betreibt, ließen seine Ausführungen immer wieder erkennen, wenn er einstreute, wo die Fiktion seines Romans auf konkrete Fakten stößt. So las er auch aus historischen Quellen kurze Passagen, um seinen Vortrag anhand geeigneter Belege zu stützen. Außerdem diente ihm die Wohnung im Osten Berlins, in der er aufgewachsen war, als Vorbild für die Wohnung, in welcher im Roman die Protagonistin lebt. „Weil das unsere damalige Wohnanlage war, wusste ich beim Schreiben des Romans genau, wie der Müllschlucker in dem Haus stank, und konnte deswegen das so detailliert beschreiben“, schmunzelte Müller. „Was in meinem Roman dann jedoch tatsächlich in jener Wohnung geschieht, ist reine Erfindung“, ergänzte er.

Seine Lesung stieß auf großes Interesse, was die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler, teilweise sogar noch bis zum Ende der sich anschließenden Pause, belegen dürften.

(Jochen FRANK)