„Und mein geflügelt Werkzeug ist das Wort…“ (Friedrich Schiller) – Weimarfahrt der 11. Klassen

Von Goethe, Schiller und Co. haben wir alle schon mindestens einmal im Deutschunterricht gehört, doch persönlich kennenlernen konnte sie offensichtlich keiner von uns, in Anbetracht der Tatsache, dass sie im 18. und 19. Jahrhundert lebten. Goethe allerdings hielt in seinem Testament aus genau diesem Grund fest, dass sein Haus nach seinem Tod für die Öffentlichkeit zur Besichtigung verfügbar sein sollte, denn im eigenen Heim lernt man den Bewohner von einer ganz anderen Seite kennen.

Die Q11 unseres Gymnasiums hatte am Donnerstag, den 27. April, die Möglichkeit bei einem Stadtrundgang auf den Spuren von Anna Amalia, die bis heute das Erscheinungsbild der Stadt Weimar literarisch und künstlerisch prägt, zu wandeln, Schillers Wohnhaus bzw. das Schillermuseum ausgiebig zu erkunden oder Goethes Wohnhaus und das dazugehörige Museum zu besuchen, um so das Leben des Schriftstellers nachzuvollziehen. So wurden beispielsweise in einer 60-minütigen Führung durch die Ausstellung des Nationalmuseums über Goethe sechs wichtige Themenbereiche seines Lebens thematisiert: Genie, Gewalt, Welt, Natur, Liebe und Kunst. Der Vortrag über den Literaten beinhaltete den groben Lebenslauf und die sehr vielfältigen Interessen Goethes, die von detaillierten Sammlungen über Kunstwerke bis hin zu naturwissenschaftlichen Forschungen gingen. Auch über die einzelnen Geliebten und sogar Verlobten in seinem Leben, und die aus einer Konkurrenz entstandenen Freundschaft zu Schiller, der ebenfalls in Weimar heimisch war, wurde informiert. Ein amüsanter Fakt, der bei einigen im Kopf blieb, ist Goethes Egozentrik, die besonders deutlich wurde, als er einige Werke, Forschungen und Arbeiten mit nur seinem Namen unterschrieb und nie seine Gehilfen und Mitarbeiter erwähnte. Nach dem Vortrag konnten die SchülerInnen mit einem Audio-Guide die Räumlichkeiten Goethes besichtigen und in dem überragend schönen und großen Garten die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings genießen.

(Text & Bilder: Marie Saß & Milena Herold, Marina Eckstein)