Exkursion der Physikkurse der Q11 nach München

AstrophysikAm Montag, den 04.07.2022, ging es für den Biophysikkurs von Herrn Feller und den Physikkurs von Frau Schieweck um etwa viertel nach 7 am Morgen mit dem Zug nach München. Mit einer kleinen Verzögerung endete die Fahrt etwa gegen 12 Uhr am Münchner Hauptbahnhof.

Von dort aus ging es mit der U-Bahn weiter nach Garching. Dort befindet sich ein Teilinstitut des Max-Plank-Instituts für Plasmaphysik, welches in erster Linie Grundlagenforschung im Bereich Kernfusion und Energieerzeugung betreibt.

Die Kurse erhielten zunächst eine kompakte und informative Einführung in das Thema von Benedikt Zimmermann, einem promovierenden Mitarbeiter, und wurden über die Arbeit der Forscher am Institut aufgeklärt. Das IPP betreibt dort seit 1991 ein Großexperiment, einen sogenannten „Tokamak ASDEX Upgrade“. Der „ASDEX“, das steht für „Axialsymmetrische Divertor-Experiment“, soll irgendwann Kernfragen der Fusionsforschung unter kraftwerksähnlichen Bedingungen untersuchen. Dies dient unter anderem dazu, die physikalischen Grundlagen für den ITER, ein internationales Fusionskraftwerk in Frankreich, zu erarbeiten, um zukünftig durch Kernfusion Energie gewinnen zu können. Das Institut arbeitet mit Plasma und dessen Eigenschaften, besonders seiner Dichte. Die Kurse durften daraufhin den Prototypen besuchen, an dem seit über 30 Jahren Energieforschung betrieben wird. Im Inneren der 9 Meter hohen Anlage befindet sich ein „Doughnut“, wie er spaßhalber von den Mitarbeitern genannt wird. Es handelt sich dabei um einen ca. 13 Kubikmeter starken stählernen Ring, in dem das Plasma von radioaktiven Isotopen erzeugt wird. Pro Plasmaentladung, die jeweils nur etwa 10 Sekunden dauert, werden etwa 40 Diagnostiken untersucht und bis zu 4 Gigabyte Rohdaten von den Forschern aufgenommen. Später einmal, so die Meinung der Forscher, soll der Strombedarf der Welt mit dieser Technik gedeckt werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das Experiment verbraucht derweilen noch mehr Strom als es generieren kann, doch die Forscher sind sich sicher, dass es einer der künftigen Generationen zur Verfügung stehen wird.

Nach einer umfangreichen Führung, in der auch das Kontrollzentrum und weitere Einrichtungen besucht wurden, wurde die Führung in Besucherzentrum beendet, in dem man echte Teile früherer oder anderer Generatoren in Lebensgröße betrachten kann. Anschließend folgte eine etwa dreistündige Freizeit für die Schüler und Schülerinnen, bevor es mit einem außerplanmäßigen Zug, unser Dank gilt der Deutschen Bahn, erst nach Nürnberg und dann anschließend zum Hofer Hauptbahnhof zurück ging. Für alle Schüler war dies ein bereichernder und informativer Tag und einige mögen sich wohl gefragt haben: „Könnte ich dort bald auch forschen?“.

Emma Putzier, Q11