Zweiter A(nti)-R(assismus)-T(ag) am JCRG

2024 wurde eine Umfrage im Auftrag des WDR veröffentlicht, wonach sich jeder fünfte Befragte wieder mehr „weiße Spieler“ in der deutschen Fußballnationalmannschaft wünscht. Vor sportlichen Großereignissen kommen häufig auch gesellschaftliche Debatten auf das Tableau – man erinnere sich an die Fußball-WM in Qatar 2022 oder die Olympischen Spiele in Peking 2022 – meist geht es dabei um Grundsätzliches wie die Lage der Menschenrechte im ausrichtenden Land oder Bildungschancen und soziale Gerechtigkeit vor Ort. Nun fand kurz nach der Veröffentlichung der Umfrage also das größte europäische Fußballfest in Deutschland statt: Die Europameisterschaft. Sport soll bekanntlich ja verbinden und nicht spalten, Sport soll Freundschaften und Fortschritt hervorbringen, es sollten Festspiele werden und eben kein Zeichen für Ausgrenzung, für Hass und Hetze sein. Wir dürfen aus heutiger Perspektive feststellen, dass sie genau das waren: Ein Fest der Freundschaft und des Zusammenhalts.

Ein Zeichen gegen Hass, Hetze und Diskriminierung, ja gegen Rassismus an sich, setzte die Schulfamilie des JCRG ebenfalls – nur eben nicht mit Sport, sondern erneut mit einem bunten Abend der Künste. Als Rahmen wählte das organisierende Schule-ohne-Rassismus-Team die Jubiläumswoche des Arbeitskreises aus, denn SOR wird 2025 bereits 30 Jahre alt. Der 2.ART sollte das Herzstück der Feierlichkeiten werden und wurde es nicht zuletzt auch deshalb, weil erneut Anne Franks Wirken und Leben kurz vor dem bundesweiten Anne-Frank-Gedenktag (12.06.2025) als Aufhänger hergenommen wurde:
In ihrem berühmten Tagebuch schrieb sie: „Reichtum, Ansehen, alles kann man verlieren. Aber das Glück im eigenen Herzen kann nur verschleiert werden und wird Dich immer, solange Du lebst, wieder glücklich machen.“ Dieses und weitere Themen fanden sich in zahlreichen Ergebnissen des Schreibwettbewerbs gegen Hass und Hetze, den das SOR-Team in diesem Schuljahr ausgeschrieben hatte und dessen feierliche Preisverleihung im Rahmen des ersten ART stattfand. Neben den beiden Q12ern Luca Heß und Nina Olischer, die durch den Abend führten, gratulierten auch die Band Frieds und Herr Stelzer den Preisträgerinnen und Preisträgern.

In der Kategorie „Unter- und Mittelstufe“ gewann eine Schülergruppe aus den Klassen 8a und 8b: Herzlichen Glückwunsch an Ole Proksch, Finja Pöhler und Sophia Henning. Platz zwei erreichten Anna Walter (8a) und Noah Gross (8b) und den dritten Rang erreichte Friedrich Schnabel (8b) mit einem Rap zum Thema. Die Jury betonte, dass viele weitere Beiträge ebenfalls einen Preis verdient hätten und dass die Auswahl wahrlich nicht leichtgefallen sei. In der Kategorie „Sonderpreise“ wurden Charlotte Winkler (Q12) und Clara Puschert (7a) für ihre äußerst kreativen Texte (ein Poetry Slam mit dem Thema Menschenrechte) und Kunstwerke (eine Postkarte mit künstlerischen und grafischen Elementen zum Thema) ausgezeichnet. Viele weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichten in beiden Kategorien im April und Mai 2025 ihre Beiträge ein und setzten so ein kunterbuntes Zeichen gegen Hass und Hetze.

Neben dieser Preisverleihung wurde ein vielfältiges künstlerisch-musikalisches Programm angeboten. Nach der Begrüßung folgten sogleich Auftritte des Unterstufenchors und der Deutschklasse, die mit Frau Walther und Herrn Gradel unterschiedlichste Stücke geprobt hatten und diese zur Einstimmung in den Abend zum Besten gaben. Damit war der Auftakt mehr als geglückt! Es folgte ein buntes Treiben, das durch diverse Stücke der Schulband unter Leitung Herrn Heppners begleitet wurde. Parallel bestand die Möglichkeit, die offizielle Anne-Frank-Gedenktagsausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin zu besuchen oder sich die Ergebnisse des Leistungsfachs PuG zur Frage nach dem besten politischen System (aufbereitet als Utopie oder Dystopie) anzusehen. Kulinarisch sorgten die Q12-G9 zusammen mit der SMV und SOR für das eine oder andere Highlight im Rahmen eines sorgfältig gestalteten und äußerst schmackhaften Buffets.

Frisch gestärkt versammelte sich die Zuschauerschaft weiterhin vor der Bühne, auf der sich die Hauptacts des Abends bereit machten. Die Schulband gab weiterhin einige eigens ausgewählte und erprobte Stücke zum Besten und versetzte das Publikum in eine ausgelassene Stimmung, ehe sich die Preisverleihung des Debattenfinals der 9.Klassen anschloss. Abgerundet wurde der Abend durch den Auftritt der Band „Frieds“, die „Klassiker“ aus der Rock- und Punkrock-Szene („Schrei nach Liebe“ – Die Ärzte uvm.) darboten und auch zu stimmungsvollen Werken griffen. Ein besonderes Highlight war der gemeinsame Auftritt der Band mit dem Unterstufenchor, die „Wünsch dir was“ von den Toten Hosen zum Besten gaben. Die ausgelassene Stimmung zog sich den ganzen Abend hindurch und so stand der gesamte Juniabend insgesamt im Zeichen des Zusammenhalts, der Freundschaft und der pluralistischen Gesellschaft – ohne Hass und Hetze und ohne Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus.

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Ein besonderer Dank geht an alle helfenden Hände inner- und außerhalb der Schulfamilie! Ohne diese aufopferungsvolle Arbeit und die Leidenschaft jedes einzelnen Akteurs wäre eine Veranstaltung dieser Art nicht möglich gewesen. Danke!

(Anna Metz)

Quellenverweis Zitat Anne Frank: Tagebucheintrag, 23. Februar 1944. Edition Mirjam Pressler (Version d) unter Berücksichtigung der Fassung von Otto H. Frank (Version c), Verlag Fischer 2013.