2026 wird wieder gewählt. Bundestag? Landtag? Europaparlament? Sind diese Parlamente nicht erst gewählt worden? Was könnte denn nun „schon wieder“ gewählt werden, fragt sich vielleicht der eine oder die andere. Die Antwort lautet: Die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und der Kreise werden im Frühjahr 2026 in Bayern gewählt, es finden also Kommunalwahlen statt. Diese allerdings – anders als die Bundestagswahl 2025 – innerhalb des regelmäßigen Turnus‘ nach sechs Jahren. Die kommende Wahl diente daher als guter Anlass, mit den Schülerinnen und Schülern der 10.Jahrgangsstufe vorauszuschauen und ihm Rahmen des „Großen Tags der Demokratie“ Einblicke in kommunale Entscheidungsprozesse zu gewinnen.
Die 10.Klassen trafen sich daher am 05.06.2025 zur ersten Stunde im Hörsaal und wurden dort von den Schülerinnen und Schülern des Leistungsfachs PuG (Q12) überrascht, die ihnen eröffneten, dass innerhalb der ersten sechs Stunden ein Planspiel zur Kommunalpolitik durchgeführt werden soll. Als Unterstützung wurden den Lernenden „echte Profis“ zur Seite gestellt, denn einige Stadträte und -rätinnen besuchten die Schule und standen den Klassen ab der ersten Stunde mit Rat und Tat zur Seite. Die Problematik, die sich ab der 2.Stunde eröffnete, war eine äußerst gängige, ja gar alltägliche: Die Stadt Storchbach sollte eine Umgehungsstraße bekommen, aber wo genau soll diese gebaut werden? Und von welchem Geld? Es bietet sich der Weg durch den nördlichen Storchwald an, doch nistet dort der Storch. Südlich wird die Stadt durch einen Fluss und die Schienen zum Bahnhof begrenzt – eine Umgehungsstraße mit verschiedenen Brücken wäre entsprechend viel teurer, leider ist Storchbach aber in der Konsolidierung und daher nicht liquide. Und was passiert eigentlich, wenn man nicht noch einen Spielplatz baut? Und einen Kindergarten? Fragen über Fragen galt es also zu klären und darüber hinaus noch auf die eine oder andere politische Agenda zu achten.
Die Schülerinnen und Schüler der 10.Klassen wurden also in verschiedene Fraktionen eingeteilt und erarbeiteten sich das Diskussionsthema während einer fingierten „Fraktionssitzung“. Im Anschluss daran suchten sie sich Mehrheiten und versuchten, ihre Ideen und ihre jeweilige Agenda während einer fiktiven Gemeinderatssitzung umzusetzen. Die Debatten wurden teils hitzig und teils kompromissbereit geführt. Das Ergebnis lautete in jedem Fall jedoch, dass es nicht immer einfach ist, konkrete politische Maßnahmen umzusetzen und dabei die eigenen Vorstellungen einzubringen.
Den Abschluss bildete eine Fragrunde mit allen anwesenden Vertreterinnen und Vertretern des Stadtrates, die sich den kritischen Fragen der 10.Klasslerinnen und – klässlern stellten. So wurde beispielsweise darüber gesprochen, was die Stadt Hof für Jugendliche und Kinder ermöglicht und umsetzt und wie die Arbeit im Stadtrat im Allgemeinen abläuft. Auch die eigenen Wege in den Stadtrat wurden aufgezeigt, wodurch eindrücklich klar wurde, dass es viele Möglichkeiten und Wege der Partizipation gibt, die man eben nur zu nutzen wissen muss.
(Anna Metz)